Zwei Jahre lang versuchen wir nun schon, eine Menge Zeug in unserem Garten wachsen zu lassen. Dabei bin ich mit meinen Kenntnissen und meiner Geduld weit von dem entfernt, was man als Profi bezeichnen kann. Ich kann mir kaum merken, welche Pflanzen in meinem überschaubaren Garten mit Absicht wachsen und welche nicht. Ich kann mir nicht merken, welche Blumen wie gepflegt werden müssen und habe auch keine Lust Platz in meinem Kopf für diese Infos zu machen. Meine Prioritäten auf dem Gebiet sind ebenfalls denkbar ungärtnerisch. Als wir unser Haus gekauft haben, habe ich z.B. zuerst alle gelb blühenden Pflanzen aus den Beeten entfernt, weil ich sie nicht leiden konnte.
Und doch liebe ich es, neue Sachen im Garten auszuprobieren. Ich entspanne beim Unkraut zupfen (oder beim Zupfen der Dinge, die ich für Unkraut halte). Ich buddle, teste und probiere mit den Kindern unheimlich gerne neue Sachen aus. Und tatsächlich konnten wir uns in den letzten beiden Jahren an einigen, vor allem leckeren Dingen erfreuen. Obst und Gemüse kommen im Gegensatz zum Blumengedoens anscheinend sehr gut mit meiner Experimentierfreude klar.
Wenn etwas bei mir im Garten gelingt, scheint es also idiotensicher zu sein. Deshalb teile ich in diesem Jahr unsere Garten-Yeahs und Neahs einfach mal mit euch. Wenn das mal keine gute Werbung für mich ist.
Gärtnern mit Kindern – Was für ein Spaß
Für die PRISE habe ich schon einige unserer Gartentipps zusammengetragen. In der April-Ausgabe 2021 könnt ihr lesen, was ich in den letzten Jahren beim Thema Gärtnern mit Kindern gelernt habe, welche Obst- und Gemüsesorten ich empfehle (auch wenn man gar keinen Garten hat) und eine coole DIY-Anleitung für Pflanzschilder gibt es noch dazu.
Und wie sieht es aktuell bei uns so aus? Was wächst 2021 in unserem Garten?
Wir haben im März fleißig mit dem Vorziehen begonnen.
Momentan wachsen Gurke, Paprika, Tomaten und Kürbispflänzchen noch in kleinen Töpfchen auf der Fensterbank. Die werden später in Töpfe auf die Terrasse umziehen. Erdbeerpflanzen hab ich neu gekauft und schon in ein kleines Hochbeet draußen gesetzt. Noch in Tütchen warten diverse Kräuter, Fenchel (von den Kindern liebevoll „iiiihhhhh-bääääh“ genannt), Radieschen, Spinat und Zuckerschoten. Die Saatkartoffeln keimen auch schon ordentlich.


Moment mal. Kartoffeln? Im kleinen Mini-Garten wollen wir auch noch Kartoffeln anbauen? Jupp. Denn dazu braucht man nicht unbedingt ein Beet. Wenn ihr einfach mal eine mega coole Erfahrung mit euren Kindern machen wollt, reicht auch ein spezieller Kartoffeltopf * oder noch einfacher: eine große blaue IKEA-Tüte.
Kartoffeln selbst anbauen ohne Beet – so gehts!
Saatkartoffeln suchen
AB MÄRZ: Sucht euch ein paar Kartoffeln, die bereits ein wenig keimen. Für einen Kartoffeltopf nehme ich 2-3 Kartoffeln. In eine große IKEA-Tüte passen schon 4 Stück. Für den Fall, dass nicht alle Kartoffeln gut keimen, solltet ihr ein paar mehr sammeln. Falls ihr in eurem Vorrat keine keimenden Kartoffeln findet oder etwas spät dran seid mit eurer Idee, könnt ihr im Baumarkt auch spezielle Saatkartoffeln kaufen.
Eure „Kartoffel-Eltern“ lasst ihr an einem hellen aber kühlen Ort (keine direkte Sonne) bis Anfang Mai weiter keimen. Das geht am besten in einer Eierpappe, die ihr mit Etwas Erde gefüllt und eure Saatkartoffeln dort hineinlegt. Mit der Zeit sollen sich lange Triebe an den Kartoffeln bilden. Das ganz dauert ungefähr 14-30 Tage.
Kartoffel Pflanzen im Topf oder Beutel ziehen
AB MAI: Das Pflanzgefäß eurer Wahl befüllt ihr nun ca. 30 cm hoch mit Erde und mischt etwas Hornspäne unter. Setzt die Saatkartoffeln nun mit etwas Abstand (ja auch Kartoffeln müssen Abstand halten) 10 cm tief in die Erde. Ab jetzt wohnen die Kartoffelpflanzen draußen an einem sonnigen Platz. Die Erde muss nun regelmäßig gewässert werden, darf aber nicht zu nass sein. Sonst könnten eure Saatkartoffeln in der Erde schimmeln.
Jetzt beginnt das große Warten. In ein paar Wochen seht ihr die ersten Triebe mit Blättern aus der Erde schießen. Sind eure Pflanzen ca. 20 cm hoch, müsst ihr nochmal Erde nachfüllen. Die Triebe sollten danach bedeckt sein und nur die oberen Blätter noch aus der Erde herausschauen. Ab jetzt ist regelmäßiges Gießen wichtig. Am Besten ist es, wenn ihr die Erde und nicht die Grünteile der Pflanzen wässert. So verbrennen keine Pflanzenteile in der Sonne.
Warten, gießen, Kartoffeln ernten
Irgendwann im späteren Sommer blühen eure Pflanzen. Doch dann ist noch keine Erntezeit. Erst wenn eure Pflanzen schon 2-3 Wochen traurig vor sich hin schrumpeln, heisst es ERNTEN und überlegen, was man den mit dieser einen riesen Portion anstellen möchte: Pommes, Bratkartoffeln, Pellkartoffeln mit Radieschen-Kresse-Quark? Oder selbst Kartoffelchips machen? Oder reicht es vielleicht sogar für UND statt ODER?
Ist es nicht total cool, was man auch mit wenig Platz alles selbst anbauen kann? Es muss ja nicht immer gleich die Versorgung für den ganzen Herbst und Winter gedeckt sein. Verstehen, dass die Dinge nicht im Supermarkt wachsen und sehen, wie aus einem kleinen Minikorn oder einer einzigen Kartoffel viele leckere Dinge werden, ist doch für groß & klein einfach großartig, oder?
Was darf in eurem Garten oder auf eurem Balkon auf keinen Fall fehlen?
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