Der erste Kurs, den ich in Lüneburg mit Smarti als Baby besucht habe, war das Kangatraining. Als neue Lüneburgerin, die niemanden kannte und keine Ahnung vom Leben mit Kind hier im Ort hatte, war es lange mein Höhepunkt der Woche.
Helena ist Kangatrainerin in Lüneburg. Sie ist seit November 2017 nebenberuflich selbstständig und auch wenn das Kangatraining nicht ihr Haupteinnahmequelle ist, durchlebt sie in der aktuellen Coronakrise schwere Zeiten. Als Selbstständige, Arbeitnehmerin und Mutter.
Kangatraining ist ein WorkOut für Frauen, die nach der Entbindung wieder fit werden, auf die Nähe zu ihrem Baby während des Trainings jedoch nicht verzichten möchten. Seit der Idee vom Fitnesstraining mit Baby in der Trage wurden verschiedene Angebote für Schwangere, Mütter und inzwischen auch Väter entwickelt.
Auch wenn es bereits erste Lockerungen in der Coronakrise gibt, die Aussicht auf einen baldigen Kurssbeginn mit ihren Kangamamas scheinen für Helena noch fern. Heute verrät sie uns im Interview, wie ihr Alltag ohne Kangatraining aussehen.

Wie sieht dein Alltag aktuell aus?
Aktuell gebe ich keine Kurse, da ich meinen Sohn betreuen muss und die letzten 3 Wochen selbst krank war. Ab kommender Woche sind Onlinekurse geplant.
Ansonsten arbeite ich hauptberuflich in meinem Job als Erzieherin in einer heilpädagogischen Kinder -und Jugendhilfeeinrichtung. Der Alltag ohne Betreuung unseres Sohnes stellt uns vor einige Hürden, da mein Mann seit dem 1.4. wieder extern arbeitet und wir uns, an den Tagen wo ich arbeiten muss, quasi nur noch „abklatschen“.
So ein Tag ist beispielsweise heute. Er geht um 7:30 Uhr zur Arbeit, muss um 13:30 Uhr wieder hier sein um mich abzulösen (die restlichen Stunden muss er dann im home office arbeiten – mit Kind), da ich um 14 Uhr Dienstbeginn habe. Ich arbeite dann bis um 22 Uhr.
Wie geht es dir mit der aktuellen Situation?
Die Situation ist für alle sehr schwierig und ich sage immer, dass es Menschen gibt, die es weitaus mehr trifft als mich/uns. Ich glaube es gibt kaum jemanden, der nicht unter der Situation leidet.
Derzeit bin ich sehr froh, dass ich nicht hauptberuflich selbstständig bin und mein Grundeinkommen gesichert ist. Trotzdem habe ich auch mit dem Kangatraining Ausgaben und Verpflichtungen die weiterlaufen und bezahlt werden wollen. Das lässt mich bei 100% fehlenden Einnahmen natürlich nicht kalt. Kurz gesagt, ich muss es privat bezahlen.
Mir macht vor allem Sorgen wie lange die Situation bestehen bleibt, wie es danach weitergeht und ob ich mit meinen Kursen eine längere Pause „überstehe“.
Gibt es Möglichkeiten, wie deine Kursteilnhemerinnen dich aktuell unterstützen können?
Derzeit besteht die Möglichkeit Gutscheine für einen Kurs zu kaufen, dazu kann man mich unter den üblichen Kontaktmöglichkeiten erreichen.
Außerdem sollen ab nächster Woche die Onlinekurse starten. Auch dieses Angebot darf gerne genutzt werden, auch wenn man noch nicht bei mir im Kurs war oder die Kinder möglicherweise zu groß für die Trage während des Trainings sind. Sie können nebenbei spielen und die Mama/der Papa/das Geschwisterkind machen Kanga. Die Stunden werden einzeln buchbar sein, sodass man nicht an Karten o.ä. gebunden ist.
Sobald die Onlinekurse verfügbar sind, werde ich auf jeden Fall auch mal in alten Zeiten schwelgen und mit meinen Mädels abzappeln. Das finden bestimmt auch meine Puppenmamas mit Trage toll.
Vielen Dank Helena für diesen ehrlichen Beitrag und deinen kleinen Einblick in den Familienalltag mit Kind.
Vermisst ihr eure Kurse auch gerade und habt ihr bereits Online-Angebote getestet? Wenn ja, bin ich sehr auch eurer Feedback dazu gespannt.