Unser Familienleben in der Pandemie – Studium, Job, Homeoffice und zwei Kinder daheim
Unser Tag 1
Nach dem Frühstück starte ich erstmal mit einem Einkauf. 1 1/2 Stunden für 3 Geschäfte und insgesamt 20 Artikeln auf der Einkaufsliste. Ich muss in 3 Geschäfte, um Mehl zu kaufen. Das Paket, das ich erwische, liegt im falschen Regal und findet wohl auch nur deshalb den Weg in meinen Einkaufswagen. Der Geburtstagskuchen für übermorgen ist gerettet.
Den restlichen Vormittag verbringen wir draußen, weit entfernt von allen anderen. Das Wort Corona höre ich seit langem nicht ein einziges Mal während des ganzen Ausflugs. Wir spazieren am Feld, pflücken die ersten Blumen, besuchen Kälbchen und kehren zum Mittag wieder zu Hause ein.

Am Nachmittag wird der Garten mit Ostereiern geschmückt, wir machen einen Nachmittagskreis mit Frühlingsliedern und Osterbüchern. (Jupp, klingt spooki das zu Hause zu machen – Ist es auch. Aber die Kinder fanden es super.) Außerdem finden die Kinder den Mal- und Basteltisch, den wir ihnen extra aufgestellt haben, total super.
Fazit des Tages: Der Mann hat immerhin 1 1/2 Stunden Fahrtzeit durchs Homeoffice gespart. Ich konnte allerdings nur höchst ineffektiv „nebenbei“ arbeiten. mal hier eine Mail, da ein Telefonat, kurz ein paar Notizen machen. Mehr war nicht drin. Also geht es nochmal an den Schreibtisch, wenn die Kinder schlafen.
Befinden
Beim Einkauf hätte ich in der Warteschlange an der Kasse fast angefangen zu heulen. Diese angespannte (aber immerhin noch respektvolle) Stimmung, die leeren Regale und dann auch noch der Fehler meinerseits, die News aus Lüneburg und Umgebung zu checken, während ich da in der Schlange stehe… zu viel für mein Nervenkostüm am Morgen, wenn Lieblingsläden zumachen müssen und die Selbstständigen nicht wissen, ob sie das durchstehen. Zum Glück zeigt sich der restliche Tag von einer ganz anderen Seite.
Zwangsentschleunigen in der Natur mit den Kindern kann ich absolut empfehlen. Nach dem „aufregenden“ Einkauf, hab ich mit den Zweien wirklich abgeschaltet und wir waren einfach nur zusammen.
Wir werden noch viel am Alltag drehen müssen, damit beide effektiv Zeit zum Arbeiten finden. Ich war doch ziemlich genervt zwischendurch, weil der Mann schön abgeschottet in meinem Arbeitszimmer saß und eine Telefonkonferenz nach der anderen hielt, während ich schon ahnte, wie müde ich mich später an den Schreibtisch setzen muss.
Gelesen und für gut befunden
Meine Leseempfehlungen von gestern und heute:
- immer gut informiert und nich auf den Mund gefallen: Sandy, die Quirlimum! „Corona-Karenzzeit ist nicht das Gleiche wie Ferien“, sagt sie.
- Wer wissen möchte, was nun eigentlich erlaubt ist und was nicht, kann sich bei der Tagesschau schlau machen.
- Als Lüneburgerin lese ich außerdem „Den aktuellen Stand zum Coronavirus in Lüneburg“ der Landeszeitung (Bei Facebook auch ohne ABO zu sehen)
- Bereits gestern entdeckt, aber auch heute noch dringend ans Herz zu legen ist der Artikel Coronacodex — meine Selbstverpflichtung während der Covid-19 Epidemie
Inspiration
Ich befürchte bis Ostern wird man bei uns nicht mehr aus den Fenster gucken können vor lauter Fensterbildern, Bastelgedoens und kreativen Schöpfungsphasen. Tag 1 zu Hause begann mit einfachen DIY-Hähnen aus Papier, die kaum Worte zum nachmachen benötigen.
- „Himmel & Hölle“ falten,
- Hahnenkamm, Schnabel und Kehllappen entsprechend einkleben
- und die beiden Gesichtshälften miteinander verkleben.
Und los geht’s mit lustigen Rollenspielen.
Wie geht’s den anderen in Lüneburg und der Heide?
Schon heute Morgen nach dem ersten Blick in mein Telefon wusste ich, was ich hier heute teilen möchte. Dilara kenne ich persönlich. Sie ist alleinerziehende Mama von zwei kleinen Kindern und muss mit den beiden daheim in der nächsten Zeit ihren Job im Homeoffice auf die Reihe bekommen und hat da noch ihre Bedenken, ob das klappt. Das nenne ich mal eine Herausforderung.
Morgen geht es weiter mit unserem FamilienUNalltags-Geschichten. Wie geht es euch so mit der Situation?