Die Kliniktasche ist gepackt, die Schublade mit den Babysachen prall gefüllt. Sämtliche Anträge müssen nur noch um den Namen und das Geburtsdatum ergänzt werden. Der Kindersitz ist aus Platzgründen bereits im Auto. Der Wickeltisch ist einsatzbereit und die von papAhoi selbst gebaute Wiege steht auch an ihrem Platz. Eigentlich kann es nun doch losgehen, oder? ODER?
Während der Schwangerschaft mit der Smartimaus habe ich papAhoi zu diesem Zeitpunkt schon fast jeden Abend heulend empfangen. Ich wollte nicht mehr warten, ich konnte mich einfach auf nichts anderes mehr konzentrieren und langweilte mich allein zu Hause zu Tode. Heute denke ich bei jedem kleinen Zwicken nur: „Nicht heute, Madame. Du hast noch ein paar Tage und die darfst du gerne auch noch drinnen bleiben. Ich bin noch nicht soweit.“ Woher kommt das bloß?
Die ganze Schwangerschaft verlief für meinen Geschmack viel zu sehr nebenher. „Völlig normal“ sagen alle zu mir. Schließlich habe ich mit einem Kleinkind zu Hause auch alle Hände voll zu tun, bis abends Ruhe einkehrt. Irgendwann im Januar kam dann aber doch sowohl bei papAhoi als auch bei mir ganz plötzlich die knallharte Erkenntnis: „Ach du sch***, wir bekommen wirklich bald ein Baby.“ Erst seitdem ist das Thema auch wirklich präsent und wir werden von einem Realitätsschub nach dem anderen gejagt. Nun genießen wir die Abende zu zweit wesentlich mehr, wenn die Smartimaus schläft. Wir richten alles für das neue Familienmitglied her, reden viel über die Geburt und freuen uns auf das intime bevorstehende Ereignis. Ganz laaangsam kommen wir Zwei auch gefühlsmäßig in der Gegenwart an, in der wir bald Mama und Papa von zwei Kindern sein werden.
Hinzu kommt, dass ich ausgerechnet jetzt, in SSW 39, noch meine Hebamme wechseln muss. Meine erste Wahl darf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr freiberuflich arbeiten und so treffe ich mich morgen mit einer ihrer Kolleginnen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, was für eine Aufregung diese Nachricht im ersten Moment mit sich zog. Ich hoffe nach dem Kennenlernen bin ich diesbezüglich wieder etwas ruhiger.
Geburtsvorbereitung
Natürlich ist es mir wichtig, gut auf die Geburt vorbereitet zu sein. Das gilt selbstverständlich auch für meinen Körper. Wie auch in der ersten Schwangerschaft vertraue ich hier auf alt bekannte, natürliche Hausmittelchen zur Geburtsvorbereitung. Ich trinke fleißig Himbeerblättertee und „verfeinere“ mein Müsli am Morgen mit etwas Leinsamen. Ein gelegentliches Heublumenbad soll den Beckenboden lockern und entspannt die Mutterbänder merklich. Wenn ihr dazu mehr lesen möchtet, kann ich ich euch empfehlen, mal bei Anja von Gänseblümchen & Sonnenschein vorbeizuschauen. Sie läuft gerade ebenfalls mit einer dicken Kugel herum und hat vor kurzem über das Thema „Geburtsvorbereitung mit Kräutern“ berichtet.
Planung
Oben habe ich ja bereits geschrieben, dass wir -rein auf die Planung bezogen- startklar sind. Dieses Mal durften wir dabei natürlich eine wichtige Sache nicht vergessen. Wir mussten uns über die Betreuung der Smartimaus während der Geburt Gedanken machen. Glücklicherweise wohnt der Opa im gleichen Ort und ein paar Freunde kennt sie ebenfalls so gut, dass sie ohne Bedenken auch ein paar Stunden dort verbringen könnte, bis die anderen Großeltern mit längerem Anfahrtsweg da wären, um sie abzuholen. Ich gehe also davon aus, dass papAhoi und ich gemeinsam ins Krankenhaus fahren können.
Wehwehchen
Ich muss sagen: Mir geht es erstaunlich gut auf der Zielgeraden. Ich schlafe weiterhin mal schlecht und mal gar nicht und dementsprechend launisch und träge komme ich dann durch den Tag. Aber ansonsten kann ich mich nicht beklagen. Natürlich zwickt und zwackt es jeden Tag irgendwo. Von echten Beschwerden kann ich da aber nicht sprechen. Hoffen wir mal, das bleibt so.
Nun bin ich ja gespannt, ob ich am Ende nicht doch noch wieder zur ungeduldig wartenden Schwangeren werde. Mein Gefühl sagt mir ja, dass uns noch eine ganze Weile bleibt, bis es wirklich soweit ist. Vielleicht ist dies also noch nicht das letzte Update, das ich hier zu lesen bekommt und in 1-2 Wochen heule ich euch die Ohren voll, weil ich nicht mehr warten mag und Langeweile bekomme.
Wie ging es euch, als ihr zum wiederholten Mal schwanger ward? Kam die Zeit des Wartens irgendwann doch oder liegt es tatsächlich am bereits anwesenden Kind, dass man sich viel weniger Gedanken über die Ankunft des Nachwuchses macht?