Seitdem jemand diesem Satz vor Kurzem zum ersten Mal gesagt hat, steht dir die Überforderung förmlich ins Gesicht geschrieben. Ich bemerke die Veränderungen in unserem Alltag und in unserer Beziehung. BALD kommt nun also das Baby und alle reden davon, dass DU dann die große Schwester sein wirst.
Außenstehende sehen in dir nur die perfekte große Schwester. Du erwähnst immer wieder, dass du dich auf deine kleine Schwester freust, singst ihr Lieder vor und erzählst Geschichten. Du sagst, dass du das Baby lieb hast, kuschelst & küsst häufig den dicken Bauch. Doch ich kenne dich besser und sehe noch viel mehr.
Ich hätte nicht gedacht, dass dich kleines Ding die Ankunft des Babys schon so beschäftigt. Es gibt aber einige Anzeichen, die dafür sprechen.
Das Mamakind ist wieder da. Ob es an den Dienstreisen von papAhoi liegt oder daran, dass Oma in den letzten Wochen öfter bei dir war, wenn ich zum Arzt musste? Oder spürst du tatsächlich schon, dass nun wirklich BALD alles anders sein wird? Du weichst nicht mehr von meiner Seite, willst auf den Schoß, wir halten viel Händchen und ich schaue so oft in deine großen Augen, die sich langsam mit Tränen füllen, wenn ich dich nur kurz bitte, alleine auf mich zu warten.
Du benötigst unsere Nähe gerade mehr denn je – vor allem in den Abend- und Nachtstunden. Sobald das Thema Schlafenszeit angesprochen wird, betonst du sofort, dass du „ausnahmsweise nicht alleine schlafen“ möchtest. Jeden Abend. Jede Nacht spüre ich nun plötzlich wieder deine Ärmchen und deinen Kopf, dicht an meinem Rücken oder meine Brust gekuschelt. Diese Momente liebe ich, denn dann scheint es so einfach zu sein, dir das zu geben, was du brauchst.
Nur wer dich gut kennt und weiß, wie du tickst, erkennt auch deine große Aufregung. Du schmeißt mit Kuscheltieren um dich, musst dich immer wieder austoben und bist viel lauter als sonst unterwegs. Scheinbar musst du irgendwie Energien freisetzen. Es gibt wieder häufiger Pipialarm in der Nacht und Abweichungen von „deiner Normalität“ verunsichern dich. Da kann ein umgeräumtes Bücherregal schonmal zum tagelangen Gesprächsstoff werden.
Dies sind nur einige der Dinge, die mir in den letzten Tagen besonders aufgefallen sind und ich frage mich: Was kann ich nur tun, um dir zu helfen? Es ist manchmal wirklich erschreckend für mich zu bemerken, dass du so ein Sensibelchen mit feinen Antennen bist.
Du hörst auf das, was ich dir täglich mantraartig predige. Das weiß ich. Wohl kaum würdest du sonst mit deinen fast 3 Jahren Sätze sagen wie: „Schön, dass du immer da bist, Mama.“ Der mir wichtigste Punkt, den ich dir als große Schwester mit auf den Weg geben möchte, kommt also bei dir an. Das beruhigt mich schonmal ungemein.
Ich habe mir einige weitere Sachen überlegt, die uns in den letzten Wochen der Schwangerschaft und danach helfen sollen, die Smartimaus auf das Leben als große Schwester vorzubereiten. Wir hoffen, ihr die kommende Zeit damit so angenehm wie möglich zu gestalten. Ein paar der Dinge werde ich euch hier in den nächsten Wochen präsentieren. Auch über die Unterstützung aus Bloggerkreisen freue ich mich wirklich sehr. Es wird mindestens einen Gastbeitrag zum Thema „Schwester/Bruder werden“ geben.
Der Endspurt kann also beginnen und wird auf jeden Fall spannend!