Meine Güte. 7. Monat. Das hört sich an, als wärs schon bald vorbei. Und soll ich euch mal was sagen? Genau so fühle ich mich an vielen Tag auch. Müde, alles anstrengend und schwer. Ich warte noch immer vergeblich auf den super-duper-Energieboost. Wenn der ausnahmsweise mal da ist und ich es wage ihn zu nutzen, ist danach nämlich gleich wieder ein paar Tage „mimimi“ angesagt.
Ich bekomme die Smartimaus kaum noch in den Einkaufswagen gehoben. Schläft sie im Auto ein und ich trage sie vom Carport bis ins Haus, breche ich fast zusammen. Mache ich allein den Wocheneinkauf, brauche ich danach erst einmal eine Pause. Ein Nachmittag mit dem Kind auf dem Fußboden spielen, und schon jammere ich den ganzen Abend über Rücken-, Bauch- und andere Wehwehchen. Von meinem Freitag will ich gar nicht reden… Oder doch! Wenn ich dann nach Hamburg fahre und aus dem U-Bahnschacht die Treppe empor watschel, bin ich froh, dass sich mein Büro im 7. OG befindet. So bleibt mir im Aufzug ein wenig Zeit, zu verschnaufen, bevor ich den Kollegen atemlos „Guten Morgen“ sage. Komme ich abends dann nach Hause, ruft das Sofa ganz laut nach mir.
Solche Sachen nerven mich tierisch. Das bin nicht ICH!
Schlimm war für mich auch der gestrige Tag. Motiviert und gut gelaunt vom vielen Neuschnee, meinte ich am Dienstag, dass mir ein wenig Schnee schieben ums Haus ja nicht schaden würde. Der Tag danach hat mich jedoch eines besseren belehrt. Mit ständigem Nasenbluten und Schmerzen im unteren Bauch musste ich ab aufs Sofa, sobald das Kind im Kindergarten war. Nachmittags musste ich noch dazu zum ersten Mal die Hilfe von Freunden in Anspruch genommen, weil es mir einfach davor graulte, in meinem Zustand den restlichen Tag alleine mit der Smartimaus zu verbringen. Ich konnte mich nicht vernünftig um mein eigenes Kind kümmern. Nachdem sie zum Rodeln und Waffeln backen abgeholt wurde, war mein schlechtes Gewissen so groß, dass erst einmal ein paar Tränen flossen.
PapAhoi kam abends glücklicherweise nicht allzu spät von seiner Dienstreise zurück. Auch ihm gegenüber sind meine Gewissensbisse nicht viel geringer. Er ist manchmal die ganze Woche unterwegs und kommt sonst auch spät von der Arbeit. An manchen Tagen kann ich dann nur schulterzuckend sagen, dass ich nicht ansatzweise das geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. So bleibt auch noch diverse Hausarbeit nach Feierabend an ihm hängen.
Und das alles nicht, weil ich krank bin. Ich bin NUR schwanger und zwar noch über drei Monate. Dafür benötige ich gefühlt viel zu viel Hilfe.
Aber nicht alles ist doof. Es gibt auch einige schöne Dinge, die ich sehr genieße. Die kleine Bauchbewohnerin ist inzwischen ein echtes Energiebündel, das den halben Tag mit toben, tanzen und treten beschäftigt ist. Ich bin jedes Mal ganz hin und weg und warte sehnsüchtig darauf, dass die Smartimaus mal ein paar Minuten lang genug Geduld hat, um ihr Händchen still auf meinem Bauch zu halten. Sie würde ihre kleine Schwester bestimmt schon ordentlich zu spüren bekommen. Für sie ist es echt schwer, einfach abzuwarten, bis das Baby endlich rauskommt, sie es durch die Gegend tagen und mit in den Kindergarten nehmen kann. Ich bin einfach nur unendlich stolz auf sie, wenn ich sie so als große Schwester erlebe.
Auch papAhoi und ich genießen diese magischen Momente mit unserem kleinen Baby im Bauch wirklich sehr, wenn wir abends auf dem Sofa liegen. Wir beobachten das kleine Hüpfen des Bauches, wenn gerade Zappelstunde angesagt ist. Wir sprechen sie mit Namen an und ich weiß, dass wir genauso verliebt waren, als die Smartimaus im Anmarsch war. Familienglück pur ist das gerade!
Die Kugel trage ich außerdem mit vollem Stolz durch die Gegend. Ich bin, wie auch in der ersten Schwangerschaft, ausnahmsweise mal richtig zufrieden mit mir und meinen Rundungen. Ich achte mehr als sonst darauf, dass ich mich in meinen Klamotten hübsch und wohl fühle. Ich werde (bis jetzt) auch gerne auf die Murmel angesprochen und genieße die Blicke von anderen auf meinem Bauch. Vor allem natürlich die von papAhoi.
Meiner kreativen Seite tut die Schwangerschaft anscheinend auch richtig gut. Ich habe viele Inspirationen, lange ToDo-Listen und es freut mich total, dass auch bei euch viele meiner Ideen so gut ankommen. So viel tolles Feedback wie in den vergangenen Wochen hätte ich wirklich nicht erwartet. Das motiviert mich gerade enorm!
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Noch habe ich die Hoffnungen nicht aufgegeben, dass die Jammerei auch noch aufhören könnte. Aber im Vergleich zu all den positiven Dingen, die die Schwangerschaft mit sich bringt, erscheinen sie mir zumindest jetzt gerade ziemlich belanglos.
Hallo mamAhoi, wie wäre es mit einem kleinen „Schwesternkalender“ für die Smartimaus für den Countdown bis das Baby kommt? Vielleicht fällt das Warten dann leichter ;-). Ich glaube, ich habe da bei BabyKindundMeer mal schöne Ideen gesehen. Und die Sache mit der Unzufriedenheit nach einem schlaffen Tag kenne ich total – aber genau, die positive Seite überwiegt! 🙂
Schönes Wochenende für Euch!
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Schwesternkalender? Das muss ich gleich mal suchen. Coole Idee, danke für den Tipp. Ich wünsch dir auch ein schönes Wochenende!
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Hallihallo! Ich denke, das ist normal, immerhin durchläuft der Körper eine enorme Umstellung und diese ganze hormonelle Geschichte😉 ist eben nicht ohne und legt sich auf’s Gemüt nieder. Mir ging es zwar in meiner zweiten Schwangerschaft recht gut, aber auch ich erinnere mich an die verstärkte Müdigkeit, die ich nicht gewohnt war. Ich hatte auch solche Gedanken wie „Das bin doch nicht ich!“, aber man akzeptiert irgendwann diese „verordnete“ Veränderung. Das zweite Kind braucht eben auch im Bauch schon seine Mama und deshalb soll es ihr gut gehen. Verschnaufpausen und ein paar Bremsen im Alltag sind also vollkommen ok und wichtig für das Baby. Und das Schwesterherz gewöhnt sich somit auch langsam daran, dass bald ein Geschwisterchen auch Mama’s Aufmerksamkeit braucht. Steck also Deine alltäglichen Ziele nicht zu hoch, sondern schalte einen Gang runter. Ich denke, dass auch Dein Mann das versteht. Viele Grüße und eine gute Restschwangerschaft! Viele Grüsse! Claudia
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So viel Aufmunterung! Danke dafür. Ich glaube auch, dass es eigentlich mehr Kopfsache ist und ich eigentlich nur mal akzeptieren müsste, dass es nunmal so ist. Es geht mir ja nicht wirklich schlecht.
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