Ein Jahr Klammeräffchen. Und dann? Mein Kindergarten-Kind 

Nun ist es schon ein Jahr her, dass ich euch hier, hier und auch hier von unserer Eingewöhnung im Kindergarten berichtet habe. EIN GANZES JAHR!!! Als ich Julias Aufruf zur Blogparade „Mein Kindergarten-Kind“ gelesen habe, prasselten zig Gedanken auf mich ein und ich war selbst überrascht, wie sich die Dinge entwickelt haben.

Unser Start war wirklich holprig. Während die anderen Eltern bereits zu Hause waren, dem Arbeitsleben nachgingen oder Zeit für andere Dinge hatten, saß ich noch ein bis zwei Wochen länger im Nebenraum der Kita, musste die Smartimaus früher abholen oder konnte gar nicht erst gehen. Später saß ich nach dem Abgeben oft heulend im Auto und musste das vorangegangene Drama erstmal kurz verdauen. War eine bestimmte Erzieherin krank oder hatte Urlaub, spielten sich morgens selbst kurz vor der Sommerpause noch echte Tragödien beim Abschied ab. Auch beim Abholen erwartete mich fast immer dasselbe Bild. Ich musste nur die Lieblingserzieherin suchen, alternativ eine bestimmte Praktikantin, an der mein Kind förmlich klebte.

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Versteht das nicht falsch. Trotzdem mochte sie den Kindergarten immer sehr. Sie erzählte mir nachmittags stets begeistert, was sie alles erlebt hat und sie hat nie gesagt, dass sie nicht dorthin möchte. Auch die Erzieherinnen bestätigten mir immer wieder, dass sie viel Freude hat. Aber ihre eigene Unsicherheit ließ es nicht zu, dass sie sich großartig von einer erwachsenen Bezugsperson entfernen mochte und jede kleine Veränderung sorgte für neue Anpassungsschwierigkeiten.

Ich habe mir schon ein paar Tage vor dem Start ins neue Kitajahr meine Gedanken gemacht. Ein neuer Gruppenraum, eine etwas veränderte Zusammensetzung im Erzieherteam und drei vorangegangene, wunderschöne Familienwochen nur zu dritt. Mir bangte etwas davor, dass mir nun eine neue Eingewöhnung bevorstünde.

Und dann kommt der erste Tag und plötzlich ist alles anders. 

Die Smartimaus betritt gut gelaunt den Raum, sucht im ersten Augenblick zwar noch meinen Schutz, wartet aber eigentlich nur kurz ab, bis ihre Lieblingserzieherin Zeit hat, sie in Ruhe zu begrüßen. Als einige Zeit später die Frage “ Wollen wir der Mama mal Tschüß sagen?“ kommt, werde ich angegrinst, bekomme ein Küsschen und darf gehen. Einfach so.

Und so läuft es seitdem jeden Tag. Aber nicht nur das. Das Kind sucht sich einfach einen Erwachsenen, der gerade am meisten Ruhe zu haben scheint, um mir am Fenster zu winken. Ich kann die Smartimaus bei allen Betreuern ohne Gezeter abgeben und wenn ich zum Abholen komme, finde ich mein Kind nach einer langen Suche auf dem Hof mit anderen Kindern spielend in den Büschen und zur Begrüßung wird mir ein: „Ich will noch hierbleiben.“ entgegen gebrüllt. „Mein großes Mädchen…“ denke ich dann immer nur. Sie hat gelernt, wie schön es sein kann, die Welt auch mal ohne mich zu entdecken.

Solltet ihr also vielleicht auch einen etwas schwierigen Start bei der Eingewöhnung hinlegen und euch fragen, wie das alles werden soll, dann hoffe ich, mein Beitrag macht euch ein wenig Mut. Solange ihr Vertrauen in die Wahl eurer Kita habt und wisst, dass euer Schatz bei den Erzieherinnen und Erziehern dort gut aufgehoben ist, wird alles gut. Und wenn ihr etwas länger dafür braucht, zeigt das vielleicht einfach nur was für eine starke Bindung ihr habt und darauf bin ich mittlerweile richtig stolz.

2 Gedanken zu “Ein Jahr Klammeräffchen. Und dann? Mein Kindergarten-Kind 

  1. Liebe Kerstin,
    hab vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade!
    Wie toll, dass dein Töchterchen sich nun doch rundum wohl in der Kita fühlt – auch ohne die Mama an ihrer Seite. Das nimmt einem bestimmt ganz viel Herzschmerz und bringt Erleichterung im Alltag.

    Liebste Grüße,
    Juli

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