Gestern bekamen wir im Kindergarten eine Nachricht, die alle anwesenden Eltern sichtlich getroffen und nachdenklich gemacht hat. Eines der Krippenkinder liegt mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus und ich glaube, jedem Elternteil ist in dem Moment Ähnliches durch den Kopf gegangen. Mitgefühl, gefolgt von einem kurzes Szenario, in dem man selbst mit dem eigenen Kind betroffen ist. Daraufhin natürlich noch mehr Betroffenheit und irgendwann die unausweichliche Frage: „Ist das eigentlich ansteckend?“
Ich bin kein Mediziner und werde mich hüten, hier Informationen oder Fakten zu posten, die mir Dr. Google verraten hat. Aber eins sei gesagt: JA, es ist ansteckend und alle von uns wissen, in welcher süß und unschuldig getarnten Mini-Virenhölle die Verbreitung wohl am sichersten ist. Richtig. Im KINDERGARTEN!!!
Ein kurzer Kontakt zur Mutter des Jungen und einem Dialog über die oft anwesenden Rotznasen und kleinen Bazillenschleudern, bewegen mich nun also zu diesem Beitrag mit einem Apell an alle Eltern!
Lasst eure kranken Kinder zu Hause und schleppt sie nicht in die Kita!
Ich spreche hier natürlich nicht von einer kleinen Schnupfnase, bei der ihr gleich zu Hause bleiben sollt. Aber die Entscheidung gegen die Einrichtung darf auch nicht erst bei hohem Fieber fallen.
Ja, ja… Die Mami im Homeoffice hat natürlich gut reden. Ich musste in der Tat noch nicht sooo oft im Büro anrufen und mich „kindkrank“ melden. Und wenn, dann habe ich machmal Glück und kann den Arbeitstag tauschen, Schlafzeiten für stundenweises Arbeiten nutzen oder mich abends an den PC setzen, wenn papAhoi zu Hause ist. Aber auch wir kennen die Diskussion darüber, wer denn nun im Fall der Fälle am nächsten Tag zu Hause bleibt und ob wir dem Kind nicht vielleicht doch einen kurzen Tag im Kindergarten zumuten können. Bisher ließ sich aber immer ein Lösung finden, die zum Wohl des Kindes beigetragen hat. Es ist eine Sache, sich selbst krank zur Arbeit zu quälen. Dies aber auch schon von einem kleinen, müden Menschlein, das sich nur nach einigeln bei Mama und Papa sehnt, zu verlangen??? Das ist doch bekloppt.
Natürlich ist es auch mir jedes Mal unangenehm ist, im Büro anzurufen. Das gefühlte Augenrollen des Vorgesetzten, die Gedanken an zig Termine, ToDo’s und die Aussicht auf den vollen Schreibtisch bei meiner Rückkehr, schnüren mir dann schon fast die Kehle zu. Aber soll ich euch mal was sagen? Die Arbeitswelt ist bisher komischerweise auch ohne mich ein paar Tage klargekommen und mit ein wenig Einsatz nach der Rückkehr war ein kleiner Stau schneller beseitigt als angenommen. IMMER. Es gab also noch nie einen wirklichen wichtigen Grund, dem Kind die Zeit zum auskurieren zu Hause nicht zu „gönnen“.
Wann sollte das Kind also zu Hause bleiben?
- Akute Symptome wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen sind natürlich die absoluten NO-GO’s für die KITA.
- Habt ihr ein schlappes Kind mit Krankheitssymptomen wie starkem Husten und Schnupfen vor euch? Dann wartet nicht erst, bis das Fieber kommt mit der Erholungspause.
- Müdigkeit und Lustlosigkeit nach einer Krankheit zeigen euch ebenfalls, dass euer Kind noch nicht wieder fit und damit auch nicht KITA-tauglich ist.
- In jeder Kita sollte Informationsmaterial zu Krankheiten und dem richtigen Verhalten im Krankheitsfall aushängen. Haltet euch an die dort aufgezeigten Regeln!
- Immer dann, wenn der Arzt dazu rät, sollte das Kind zu Hause bleiben.
Und wie lösen wir das Betreuungsproblem, wenn unser Kind krank ist? Im Homeoffice habe ich natürlich die ein oder andere, bereits geschilderte Möglichkeit, Termine zu schieben und Arbeitszeiten einzuteilen. Wenn ich wichtige Termine habe oder dringend ins Büro muss, ist es aber auch selbstverständlich, dass papAhoi mal zu Hause bleibt. Hauptverdiener hin oder her. Der Gesetzgeber räumt schließlich jedem Elternteil die Freiheit ein, das kranke Kind zu betreuen. Wenn es schon wieder bergauf geht und lediglich noch ein Tag Kräfte sammeln angesagt ist, müssen es manchmal auch gar nicht mehr Mama oder Papa sein, die zu Hause bei der Smartimaus bleiben. Oma und Opa spielen ja auch gerne die betüdelnden Pfleger und können das am Ende manchmal sogar viel besser, wenn mein Körperkontakt-Kuschel-Nörgel-Kontingent schon aufgebraucht ist.
Habt ihr in eurer Einrichtung auch manchmal den Kopf darüber geschüttelt, in welchem Zustand einige Kinder dort „geparkt“ werden? Oder gehört ihr vielleicht selbst zu den Eltern, die schonmal keinen anderen Ausweg gesehen haben, als das kranke Kind abzugeben, in der Hoffnung, dass es nicht soooo schlimm sein wird? Vielleicht berichtet ihr ja mal aus eurer Sicht von so einer Situation.
Uns Eltern hat die Geschichte, zumindest vorerst, wieder etwas mehr für dieses Thema sensibilisiert und ich hoffe mit diesem Beitrag gelingt das auch bei dem ein oder anderen von euch oder Personen in eurem Umfeld. Dafür könnt ihr den Beitrag natürlich gerne teilen.
Ich glaube nicht, dass es bei den meisten daran liegt, dass sie das Kind nicht zu Hause lassen wollen, sondern dass sie um ihren Job fürchten. Und bei 10 Krankheitstagen, die die Krankenkasse im Jahr übernimmt, sind manche Eltern schon im März ausgeschöpft. Viel mehr sollten die Unternehmen dazu beitragen, dass so etwas nicht passiert! Bei uns in der Firma gab es zum Beispiel einen Notfallbabysitterservice, den die Firma organisiert hat. Das funktioniert vielleicht nicht bei den ganz kleinen, aber ab einem bestimmten Alter ist das toll!
So etwas sollte es vermehrt geben, den. Nicht immern kann der Partner oder Verwandte einspringen und nicht immer hat der Arbeitgeber und auch die Kollegen Verständnis!
Liebe Grüße
Katja
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Dass Jemand sein Kind gerne in so einem Zustand abgibt, will ich natürlich auch niemandem unterstellen. Ich habe mir aber bisher immer mehr Sorgen wegen dem Arbeitsplatz gemacht, als nötig gewesen wäre und könnte mir vorstellen, dass es anderen auch so geht. Das Kind rechtzeitig mal einen Tag aus der Kita ziehen hat uns dabei mit Sicherheit schon die ein oder andere langwierige Erkrankung erspart.
Solche tollen Arbeitgeber kann man wirklich nur loben!!! Davon müsste es wirklich mehr geben, da hast du vollkommen Recht!
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Ein sehr interessantes Thema, das man von ganz unterschiedlichen Seiten aus betrachten kann und muss. Abgesehen davon, dass es für das erkrankte Kind stressig ist, nicht fit, den trubeligen, lauten Kitaalltag auszuhalten, ist es natürlich auch für die ErzieherInnen mehr als anstrengend, die kränkelnden, unausgeglichenen Kinder zu pflegen, die oft auch gar nicht mehr aktiv am Kitageschehen teilnehmen können. Somit hat die betreuende Person weniger Kapazitäten für die anderen Kinder und ist zudem auch immer der Gefahr ausgesetzt, sich selbst anzustecken.
Kranke Kinder gehören deshalb unbedingt nach Hause und nicht in die Kita.
Als Mutter weiß ich allerdings auch, wie sehr das bei den Eltern Druck und Stress erzeugen kann.
Wie gesagt, es gibt viele Seiten zu berücksichtigen……
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Das stimmt. Man könnte noch viel mehr zu diesem Thema schreiben. Jetzt gerade brannte mir diese Seite auf der Seele. Ich selbst habe bisher nämlich bei meiner Entscheidung nie die anderen (Kinder, die sich anstecken könnten oder Erzieher, die ja auch noch immun sind) mit einbezogen. Zukünftig werde ich das bei meiner Abwägung aber berücksichtigen.
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Seriöse Artikel brauchen kein GESCHREI und keine Schlange an Fragezeichen ????? Einen der hohlsten Beiträge, die ich bis jetzt gelesen habe. Nichts Neues gelernt, keine Lösungen angeboten bekommen, dafür oberflächliches Geschreibsel von einer Mutter, die sich mit einem Blog profilieren will. Muss jeder einen Blog führen, ob er wirklich was zu sagen hat oder nicht?
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Liebe Gabriela,
es tut mir leid, dass du hier keine Lösungen für deine Probleme finden konntest, welche auch immer das sein mögen. Nicht immer habe ich selbst Antworten für alle Schwierigkeiten parat. Doch durch das kommentieren und kommunizieren bereichern meine Leser und ich uns oft gegenseitig mit unseren Erfahrungen und das ist mir ebenso wichtig.
Und um auch auf deine Frage zu antworten: Nein, selbstverständlich MUSS nicht jeder einen Blog schreiben. Aber jeder darf! Das gleiche gilt übrigens auch fürs lesen 😉
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Danke für diese Gedanken.
Ich bin selbst Mutter von drei Kindern und arbeite als Kindertagespflegeperson (Tagesmutter).
Ich kenne also beide Perspektiven.
Und bin absolut dafür, kranke Kinder zu Hause zu lassen, und zwar bis sie wieder richtig fit sind.
Denn einem Kind, was zu Hause schon wieder „ganz passabel“ ist, können viele lärmende gesunde Kinder, der Ausflug mit Fußmarsch oder das draußen spielen bei schlechterem Wetter, ganz schön zusetzten. Dann stehen die betreuenden Personen vor dem Dilemma: dem noch nicht fitten Kind das zumuten oder die komplette Gruppe „schonen“ – nicht schön!
Und bei Magen-Darm ist es besonders wichtig die 48 Stunden Symptomfreiheit ein zu halten!
Denn gerade die heftigen Sachen wie Rota und Noro machen gern mal ein Päuschen und kommen dann nochmal durch! Und damit die anderen und das Personal anzustecken ist echt fies!
Es ist wirklich anstrengend mit einem fast gesunden Kind zu Hause zu sein, während man den Druck des Jobs fast körperlich spüren kann…. Aber da sollte man stark sein und nach individuellen Lösungen schauen. Freunde, Bekannte oder Babysitter einspannen, am Besten baut man sich ein großes Betreuungsnetz, vielleicht gibt es, wenn man selbst nicht auf Homeoffice umstellen kann eine Freundin, die es kann! Dann darf man ein Kind auch schon mal zwei Stunden vor dem Fernseher parken, das ist ok! Und bei der Freundin revanchiert man sich eben, macht bei der nächsten Party zwei Salate oder meldet sich freiwillig zum Fenster putzen 🙂
Ich hatte eine Freundin, die war eine Weile arbeitslos, ich hab sie gefragt ob sie kommen kann, wen es den Kindern besser ging.
So konnte ich damals trotzdem ins Büro.
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Ich habe deinen Artikel gelesen und habe festgestellt das du nir aus der Seele sprichst. Ich selbst arbeite auch im Kindergarten und kenne es nur zu gut das kranke Kinder die Einrichtung besuchen. Leider werden hier die Kinder selbst und Pädagoge eingeschlossen nicht geschützt. Haben gesunde Kinder und Pädagogen nicht auch ein recht darauf nicht mit kranken Kindern arbeiten zu müssen? Meiner Meinung nach fehlt für Kitas einfach ein Gesundheits Konzept. Ich stelle es nir wie eine Art Kriterien Katalog. Sind zu viele Anzeichen mit ja zu beantworten muss das Kind einem Arzt vorgestellt werden. Zu oft habe ich Diskussionen mit Eltern nach dem Motto: „Kind xy konnte hatte keinen Appetit und hat viel gehustet bei der mittagsruhe “ und Eltern die behaupten „bei uns War kein husten. “ so könnte man sagen wir haben das und das beobachtet und müssen sie zum Arzt schicken. Fazit meines Beitrags :
Kinder sollten nur gesund den Kindergarten besuchen und auch Pädagogen müssen geschützt werden sich anzustecken. Denn sie müssen nicht nur ein oder zwei Kinder sondern dann täglich andere Kinder gesund pflegen und werden selbst krank. Sie Baden ja jeden Tag in den Erregern was auf Dauer kaum ein Immunsystem schafft.
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Dass die Erzieher mit die Leidtragenden sind, weil sie alles nach Hause schleppen, ist mir erst lange nachdem ich den Text geschrieben habe, bewusst geworden. Deshalb mag ich es, wenn Texte so schön und viel kommentiert werden. Man bekommt noch mehr Sichtweisen.
Zu viel Arztbesuche finde ich aber auch blöd. Ich versuche, es möglichst zu vermeiden, mein Kind bei jeden Symptomen da hinzuschleppen. Deshalb würde ich solche Auflagen selbst nicht so prickelnd finden. Einen Katalog generell als Orientierung für die Eltern finde ich aber sehr gut. Und sobald eine Krankheit rumgeht, sollte immer ein Zettel mit entsprechenden Infos und Verhaltensregeln aushängen.
Bei uns hilft oft schon ein Tag Auszeit zum frühen Zeitpunkt. Den können sich viele Eltern scheinbar nicht erlauben.
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